Der Grauburgunder zählt heute zu den besten Sorten in Deutschland und hat in den letzten Jahren wieder zunehmend an Bedeutun gewonnen. Entstanden ist der Grauburgunder als eine Mutation des Blauen Spätburgunders. Früher bezeichnete man ihn zumeist mit dem Synonym "Ruländer".
Zur Zeit sind mehr als 4.700 ha (ca. 5% der deutschen Rebfläche) mit Grauburgunder bestockt. Weltweit gesehen liegt Deutschland nach Italien und den USA damit an dritter Stelle. Innerhalb Deutschlands bauen vor allem die badischen Winzer viel Grauburgunder an, gefolgt von den Rheinhessen und den Pfälzern.
Mit dem Grauburgunder lassen sich recht gute Erträge mit - sofern gewollt - hohen Mostgewichten erzielen. Seine Dichtbeerigkeit erleichtert den Botrytisbefall zur ERzeugung edelsüßer Weine. Der Grauburgunder wächst besonders gut auf Lössterassen, aber auch auf Kalkboden und steinigen Untergründen. Lehmboden hingegen ist weniger gut geeignet. Effizientes Ausdünnen zur Ertragsreduzierung sind gut möglich und wird von vielen Winzern praktiziert.
Der Grauburgunder wird überwiegend im Stahltank oder im großen Holzfass ausgebaut. Manchmal auch im Barrique mit biologischem Säureabbau. Meist wird er trocken, mittelkräftig und etwas säurebetont ausgebaut. Seine Farbe reicht je nach Ausbaumethode und Qualitätsstufe von hellgelb über goldgelb bis hin zu bernsteinfarben. Der Grauburgunder duftet nach grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter sowie fruchtigen Noten von Birnen, Trockenobst, Rosinen, Ananas und Zitrusfrüchten.
Ein leichter, junger, trockener bis halbtrockener Grauburgunder eignet sich hervorragend als Sommerwein. Trockene Spätlesen und Kabinettweine passen gut zu Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta, Lamm, Wildgeflügel und Jungwild sowie reifem Weichkäse. Barriqueweine harmonieren zu Lamm und leichten Wildgerichten wie Wildgeflügel oder Reh. Fruchtig-süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen trinkt man gerne zu fettreichem Edelpilzkäse und zu Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan.
Die optimale Serviertemperatur liegt bei 8 bis 10 Grad Celsius.